Harmonie erzeugen

Die Spieler beschimpfen sich gegenseitig. Jeder hält den Anderen für Fehler verantwortlich. Keiner wagt, ein Risiko einzugehen, man schiebt den Ball am liebsten hinten hin und her. Nichts kommt zu Stande. Der Trainer steht an der Außenlinie und gebärdet sich wie toll. Der Manager sitzt auf seinem Ehrenplatz und schüttelt traurig den Kopf. Die Zuschauer pfeifen die eigene Mannschaft aus. Der Gegner erhebt sich am schlechten Spiel der eigenen Mannschaft. Dabei heißt der Verein Eintracht oder Union oder Vereinigung. Nur ist davon nichts zu sehen.

Einklang erzeugen

In einem Verein, der Powerfußball befürwortet, ist Einklang und Zusammenklang eine Voraussetzung für den Erfolg. Der Aufsichtsrat muss im Einklang mit dem Vorstand sein, der Vorstand mit dem Trainer und Teamchef, und Trainer und Teamchef mit den Spielern. Insbesondere müssen die Spieler untereinander eine Verbundenheit und einen Gleichklang erzeugen. Sonst kann keine Harmonie entstehen. Man kann auch nicht erwarten, dass innerhalb der Mannschaft Harmonie herrscht, wenn der Rest des Vereins sich streitet und uneins ist. Die Gleichstimmung gilt für den ganzen Verein. Nur dann kann ein Zusammenklang entstehen.

Wer ist verantwortlich für die Vereinsharmonie? Der Vorstand. Er vermittelt zwischen Aufsichtsrat und Trainerstab. Stimmt es zwischen diesen drei Gruppen, ist die Basis für Teamharmonie geschaffen. Stimmt es nicht, kann eine tiefgreifende Teamharmonie nicht erzeugt werden. Es muss im Verein einen allgemeinen Gleichklang geben. Genau das ist bei vielen Vereinen nicht der Fall. Was sind die Gründe? Oft lösen Machtbedürfnisse einzelner oder aller Beteiligten das Dilemma aus. Oder aufgeblasene Egos verhindern Kompromisse und offene Kommunikation. Der Trainer ist besonders belastet. Ist er in Zwietracht mit dem Vorstand, kann er keine Eintracht in der Mannschaft erzeugen, denn ihm fehlt dann die Vertrauensbasis.

Der Vorstand muss Einklang erzeugen. Er muss aus vielen Meinungen und Ansichten Vereinsziele und Pläne schmieden, die von allen gutgeheißen werden. Dies ist keine leichte Aufgabe. Er bewerkstelligt dies am besten, wenn er selbst nicht für seine eigenen Ansichten kämpft, sondern nach Kompromissen, Mittelwegen und Einigungen strebt. Er muss auch in der Lage sein, dem Trainerstab die Vereinsziele und Pläne zu "verkaufen", so dass sie die Ziele und Pläne annehmen und verinnerlichen. Erst dann kann man an der Teamharmonie arbeiten. Weitaus besser ist es natürlich, Mannschaft und Trainer an Zielen und Plänen zu beteiligen. Gemeinsame Entscheidungsbeteiligungen, wenn richtig gehandhabt, führen zur Harmonie.

Teamharmonie

Obwohl es oft nicht so aussieht, ist es meist viel leichter, eine Vereinsharmonie als eine Teamharmonie zu erzeugen. Denn Vereinsharmonie handelt mit dem Äußerlichen, Teamharmonie aber mit dem Eigentlichen und Wesentlichen. Die Mannschaft ist das Herz des Vereins. Wenn das Herz nicht im Einklang schlägt, kränkelt der Verein und leidet unter Herzbeschwerden. Wer ist für das Herz verantwortlich? Der Trainer? Nicht im modernen Lernverein. Da sind alle, Trainingsstab und Spielkader, im gleichen Maße für die Teamharmonie verantwortlich. Nur so kann Powerfußball gedeihen.

Im Lernverein wird der Trainer zum Co-Lerner und Fazilitator und führt so selbst ein Ebenmaß ein. Trainer und Stab arbeiten gemeinsam mit dem Team, treffen gemeinsame Entscheidungen für das Training, die Taktik und die Mannschaftsaufstellung. Übereinstimmung ist das Leitmotiv im Verein. Der Trainer ermöglicht, hilft, sorgt. Die Verantwortung wird von allen getragen: Jeder Spieler muss sich verantwortlich fühlen für alles, was das Team betrifft. Offenheit, Vertrauen, ja Liebe zu den Mitspielern charakterisieren das Verhältnis der Spieler zueinander. So entsteht Wohlklang und Harmonie.

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