Finanzinvestoren und Powerfußball

Fußball ist gutes Geschäft, wenn man weiß, wie man es macht. Schon vor Jahrzehnten war es unter den Reichen in den USA üblich, sich einen Footballverein, Baseballverein, Basketballverein oder Hockeyverein zu kaufen. Brachten sie einen maroden Verein auf die Gewinnspur, verkauften sie ihn wieder oft mit beträchtlichem Gewinn. In England beginnt man es den Amerikanern nachzumachen: einige Großvereine wurden aufgekauft und sind seither im Wert kräftig gestiegen. Und Sie wissen wie die Saga läuft: machen es die Amerikaner und Englänger, ahmen wir es eventuell nach. Sehen Sie sich nur die Fernsehshows an. Massenkultur wird importiert, weil es hier an Kreativität fehlt.

Bald werden Milliardäre, die nach Spielzeugen suchen, Finanzinvestoren, die nach hohen Gewinnen trachten, Fernsehsender, die hohe Einschaltquoten anstreben und Sportmarketing Firmen, die Umsätze und Profite steigern wollen, Vereine aufkaufen, sie verbessern und dann verkaufen oder langfristig von ihnen profitieren. Es ist nur eine Frage der Zeit. Die alten deutschen gegenwärtigen Vereinsstrukturen, dem Zeitgeist nicht mehr angepasst, werden verschwinden. Fußball ist ja schließlich das größte Entertainment, ja Sportainment Spektakel der Welt. Und wo Masse ist, gibt es lukrative Geschäfte zu machen.

Es werden wohl hauptsächlich Ausländer sein, die deutsche Fußballklubs aufkaufen, denn das deutsche Finanzwesen erhält international die Note 5, die Amerikaner und Engländer die Note 1. Deutschland hat ja nur eine private Großbank, die Deutsche Bank, dank dem Schweizer Leiter. Der Rest, mit Ausnahme einiger Möchtegerne Banken, ist „öffentlich rechtlich“, d.h. mittelalterlich, zum Nutzen von Politikern und Beamten, mit eingezahlten Spargeldern der braven, naiv gehaltenen deutschen Unterschicht.

Zu viel Masse, zu wenig Klasse

Der Deutsche Fußball Bund, früher eine interessante Bewegung, heute nur eine Bürokratie, hat zwar 6 Millionen Mitglieder, kann aber kaum eine anständige Nationalmannschaft aufstellen. Das Gekicke der Nationalmannschaft ist noch langweiliger als das der Vereinsmannschaften. Das sagt viel über Trainings- und Lehrmethoden in Deutschland. Sie sind genau so veraltet wie viele Lehrmethoden an Schulen und Universitäten. Wenn sich jemand vorn hinstellt und für eine Stunde eine Rede hält, hat das nach mit Unterrichten wenig zu tun. Jeder Mensch ist und lernt anders. Diese Tatsache ist den bürokratischen Lehrern noch nicht zu Ohren gekommen. Auch den Herren der sportlichen Hochschulen nicht, die ja den Trainern (meist ehemaligen Fußballern) das Training beibringen. Das Ganze führt dann zum Beamtenfußball, und den sehen wir ja jedes Wochenende. Dabei gibt es im Fußball eigentlich nichts zu unterrichten, denn jedes Kind kennt das Spiel.

Powerfußball – schnell, gekonnt, professionell – kombiniert mit immer wechselnden, hoch interessanten vor und nach dem Spiel Entertainment Spektakeln werden von wenigen Zuschauern im Stadion und von vielen Zuschauern im Handy, Computer und Fernsehgeschäft verfolgt – wird die Norm sein. Einschaltquoten werden die Vereinseinnahmen bestimmen.

International wettbewerbsfähige Vereine können aus dem Nichts gegründet werden und nach drei bis fünf Jahren mitspielen. Vereine, die auf Spielereinkäufe angewiesen sind, werden untergehen, weil sie nie die Teamsynergie von gemeinsam erstklassig geschulten über fünfzehn Jahre zusammenbleibenden Teamkameraden erreichen können.

Die Finanzinvestoren müssen nur auf den Geschmack kommen. Fußball ist ihnen zu riskant, weil die Vereinsmanager mit verdeckten Karten spielen, damit das Geld weiter fließt. Milliardäre werden wohl den Anfang machen, denn sie können es sich leicht erlauben ein paar Hundert Millionen zu verspielen. Nur, setzen sie auf den Powerfußball, können sie ihr Geld nicht verspielen, denn die Prinzipien des Powerfußballs sind denen des jetzigen Glücksfußballs haushoch überlegen. Was Sie selbst lesen und bestätigen können.

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