Powerfußball aus eigenem Nachwuchs

Wie können Sie am besten die neue Art Fußball zu spielen, den Powerfußball, in Ihren Verein einführen? Indem Sie Ihre erste Mannschaft umstellen? Eine gute Idee. Gibt es eine bessere Idee? Ja, Sie können Ihre jungen Spieler früh in den Powerfußball einführen. Wie früh? Eigentlich von Anfang an.

Powertraining

Zum Beispiel, in die Powertrainingsmethoden. Fünfjährige können diese Methoden schon anwenden. Täten Sie es, hätten Sie einen unerschöpflichen Kader von immer neuen Spielern für ihre erste Mannschaft. Wäre es nicht großartig, wenn die Kleinen schon früh anfingen, aus allen Lagen auf das Tor zu schießen? Oder harte und genaue Pässe zu schlagen? Oder Täuschungsmanöver zu beherrschen? Oder Dribbelkünstler zu werden? Damit hätten wir das Wesentliche des Powerfußballs schon abgedeckt.

Wenn Sie nur mit den Jungen anfangen, werden die älteren Spieler (auch die jüngeren älteren Spieler) schnell alt aussehen. Denn da können sie nicht mithalten, zum Beispiel, aus jeder Lage erfolgreich aufs Tor zu schießen. Nicht einmal die italienischen und spanischen Spitzenklubs können das. Vom Wesentlichen im Fußball verstehen diese, wie unsere Bundesligaverein nicht viel. Nur wissen sie es nicht, dass sie davon wenig verstehen, oder scheren sich nicht drum, oder haben keine Vorstellungskraft. Sonst würden sie in der Regel 5 bis 10 Tore per Spiel schießen. Das können sie aber nicht. Daher verstehen sie vom Wesentlichen nichts. Harte Worte? Wohl, aber solche Worte sind jetzt fällig.

Richtig ernst wird das Powertraining erst mit den 15 bis 17 jährigen. Wenn diese jungen Spieler für drei Jahre lang täglich Powerfußball trainieren, auf dem Platz (die Schüsse am besten gegen eine Betonwand) und dann noch Hunderte Mal im Kopf, werden sie mit 18 bis 20 Jahren Spitzenspieler sein, die Ihre jetzige erste Mannschaft leicht schlagen können.

Aber Ihre jetzige erste Mannschaft kann sich auch enorm verbessern, wenn sie zum Powertraining überwechseln. Das wird sich von Woche zu Woche sichtbar zeigen. Überdenken Sie bitte diese Worte: Training muss zur sichtbaren Verbesserung führen. Erst dann ist es effektiv.

Powertaktik

Die jetzige Taktik, gleich ob das System 2-4-4 oder 4-3-3 oder sonst wie heißt, gehört der Vergangenheit an. Warum? Weil es einfach passe ist: es ist unlogisch, macht wenig Sinn und tötet jede Kreativität. Diese konventionelle Taktik ist auch sehr schwer zu erlernen. Sie führt zu einer starren, durchsichtigen Spielweise und hindert die Teamwork. Warum? Weil es nicht leicht ist diese Taktik zu üben. Wird sie auf dem Platz geübt, ist dieses Training fast wirkungslos; dazu ist es zeitraubend. Die meisten Spieler bekommen die vom Trainer gezeigte Spielzüge sowieso nicht mit, auch dann nicht, wenn der Trainer zur Kreide greift und einzelne Situationen aufzeichnet. Außerdem gibt es Tausende verschiedene taktische Variationen. Nur wenige von ihnen können trainiert werden, gleich ob auf dem Platz oder im Seminarraum.

Die Powertaktik ist auf wenige, einfache Raum-Prinzipien aufgebaut. Teenager verstehen diese Taktik leicht, denn sie kennen diese Art zu denken von Computerspielen. Auch ist die Powertaktik total logisch, daher leicht zu erklären. Sie wird nur im Seminar- oder Konferenzzimmer geübt. Alle Spieler sind daran beteiligt, denn sie stehen um einer großen, tischtennisartigen Platte herum und bewegen nach jeder Ballbewegung ihre Position (angegeben durch z.B. eine farbige Halma Holzfigur). Jeder Spieler muss dazu noch bereit sein seiner Gruppe zu jeder Zeit zu erklären, warum er sich bewegt hat. Dies gilt für Angreifer und Verteidiger.

Es bring enormen Spaß, mit elf Mann anzugreifen. Insbesondere, wenn man den Ball hart und genau so umherschießt - oft nur im one-touch - dass der Gegner gar nicht reagieren kann und nicht weiß, wo er hinlaufen soll. Dazu ist jeder Spieler fähig, aus jeder Lage (sogar aus 30 bis 35 Metern) mit einer hohen Erfolgsquote auf das Tor zu schießen. Es bringt genau so viel Spaß mit elf Mann zu verteidigen. Welcher Gegner kann einen flexiblen, dichten Ring von elf quirligen Verteidigern schon durchbrechen? Nur Gegner, die den Powerfußball auch spielen.

So sind Powerfußballer immer in Überzahl. Sie dribbeln nur, wenn sie müssen, denn es ist weitaus effizienter, den Ball mit dem Fuß zu bewegen. Nur täuschen müssen Spieler können, damit sie blitzschnell durch ein oder zwei Bewegungen in Schussposition kommen können.

Teamwork

Im Powerfußball lernen die Jungen von Anfang an ein Team zu sein, denn eine feine, freudige Teamkultur ist die Grundlage des Powerfußballs. Die Spieler werden sich schnell sehr gut kennen lernen. Sie werden gemeinsame Ziele setzen, auch wenn sie noch sehr jung sind, und ein effektives Team sein. Dazu gehört 100% Commitment, sichtbare Harmonie und mannschaftliche Geschlossenheit.

Wie kommt diese Teamwork zu Stande? Sie erwächst teilweise aus dem Training und der Taktik. Sie kommt aber hauptsächlich aus Teamübungen. Diese Übungen haben mit dem Fußball wenig zu tun, denn obwohl Fußball ein Teamsport ist, eignet er sich nicht zur Teamformation, denn jeder Spieler möchte gern selbst Sachen machen und vor sich selbst und anderen gut dastehen. Daher (Fußballferne) Übungen, die Teamwork begünstigen.

Kopfarbeit

Letztlich werden die jungen Spieler früh erkennen, dass Fußball durch den Kopf gespielt wird. Sie werden sich früh einen feinen Spielsinn und eine gesunde Spielintelligenz aneignen. Sie werden viel im Seminarraum und zu Hause lernen. Sie werden also Hausaufgaben machen. Kein stumpfes Auswendiglernen, sondern so 100 Sachen, meist Verhaltungsweisen, die man anwenden kann und lernt zu lieben.

Auch werden Powerspieler gute Menschenkenntnis erlernen. Sie werden verstehen, warum jeder Mensch anders ist und weil wir alle tolerant sein müssen. Auch werden sie die Stärken der verschiedenen Spielertypen, also ihrer Kameraden, zu schätzen lernen und sehen, wie diese Stärken die eigenen Schwächen aufheben.

Sie können sich sicher schon vorstellen, dass Spieler der Zukunft ganz anders sein werden als heutige Spieler. So wird Fußball enorm an Popularität gewinnen. Weil es einfach schön sein wird zuzusehen. Und wer bringt dies herbei? Der Nachwuchs! Durch Powerfußball.

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