Mentales Training

Warum ist mentales Training so erfolgreich? Warum haben Hunderte von Sportwissenschaftlern das Phänomen in den letzten zwei Jahrzehnten so intensiv studiert? Warum haben in den USA fast alle Athleten(83%), die zur 1987 US Leichtathletik Championship zugelassen wurden, mental geübt? Wie hoch ist der Prozentsatz wohl bei deutschen Fußballvereinen? Und wie viele von denen, die es praktizieren, tun es fachgemäß, also richtig?

Warum ist mentales Training so erfolgreich? Warum haben Hunderte von Sportwissenschaftlern das Phänomen in den letzten zwei Jahrzehnten so intensiv studiert? Warum haben in den USA fast alle Athleten(83%), die zur 1987 US Leichtathletik Championship zugelassen wurden, mental geübt? Wie hoch ist der Prozentsatz wohl bei deutschen Fußballvereinen? Und wie viele von denen, die es praktizieren, tun es fachgemäß, also richtig?

Bewegungen einstudieren

Verbildlichung ist ein Teil des Codesystems, das uns hilft, Bewegungen zu verstehen. Wenn Sie eine Bewegung machen, wird diese wie eine Lichtpause in Ihrem Gehirn (Mind) und zentralen Nervensystem codiert. Wenn Sie also einen Langpass im Kopf üben, zuerst recht langsam, im Detail, dann schneller, wirklichkeitsgetreu, machen Sie von jeder kleinen Bewegung eine zusammenhängende Blaupause. So wird Ihr Körper, die Chemie Ihres Körpers, die Zellen also, mit dem Langpass bekannt gemacht.

Wenn man eine Bewegung programmiert, sollte man sich vorher Gedenken machen, wie man die Programmierung am besten bewerkstelligt. Sie müssen zuerst bereit sein neu anzufangen, also das jetzige Programm zu überspielen. Da können Körper und Gehirn anfänglich ein wenig durcheinander kommen, aber wenn Sie in der Programmierung beharren, können Sie wie beim Computer innerhalb weniger Tage das alte Programm löschen und das neue Programm installieren. Je mehr Sie mental trainieren, desto automatischer und leichter können Sie die Bewegungen dann abrufen.

Wie geht das? Sie führen Bewegungen zuerst im Zeitlupentempo aus. Dabei versuchen Sie jede Bewegung zu optimieren, also optimal auszuführen, immer wieder, bis Sie den richtigen Dreh haben, bis es sich leicht und perfekt und ideal für Sie anfühlt. Führen Sie dann die ganze Bewegung aus, zuerst sehr langsam, dann immer schneller, bis zum Aktualstand, bis Sie es perfekt können. Den Anfang können Sie in Ihrem Wohnzimmer (ohne Ball) machen. Gehen Sie danach auf den Platz und üben Sie mit Ball. Immer wieder. Nach dem Platztraining, abends vor dem Einschlafen, wiederholen Sie die Bewegungen ein paar Dutzend Mal im Kopf. Diesen Zyklus - eine Bewegung imitieren, sie dann zuerst auf dem Platz, später im Kopf zu trainieren - wiederholen Sie dann täglich, für Wochen, Monate und Jahre, je nach Schwierigkeitsgrad der Fähigkeit, die Sie neu lernen wollen.

Langfristig haben Sie zwei Möglichkeiten. Erstens können Sie die einmal einstudierte Bewegung Ihr ganzes Fußballleben immer wiederholen. Zweitens können Sie laufend dazulernen und Bewegungen verfeinern, entweder durch Imitation oder durch eigene Gedanken und Vorzüge.

Das psycho-neuro-muskuläre Prinzip

Das mentale Training ist auch wirksam, wenn Sie bequem auf Ihrem Lieblingssofa ausgestreckt liegen. Wenn Sie eine Bewegung im Kopf wiederholen, produzieren Sie kleine Muskel Zusammenziehungen, die den wirklichen ähnlich sind. Daher ist dieses Prinzip so wirksam. Wenn Sie mental üben, erhalten Ihre Muskeln und Sehnen, besser die Zellen in Ihren Muskeln und Sehnen, laufend elektronische Faxe, die ihnen sagen, wie sie sich bei einer bestimmten Bewegung zu verhalten haben, damit diese Bewegung perfekt ausgeführt werden kann. Dies ist keine langsame Angelegenheit, denn die Messages werden mit Lichtgeschwindigkeit übertragen, damit die Muskeln die vorprogrammierten Bewegungsfolgen auch zur richtigen Zeit ausführen können.

Ist wenig vorprogrammiert, trainieren Sie also wenig. So verschieben sich die Bewegungen jedes Mal, und Sie machen Fehler. So können Sie keine Verbesserung erwarten. Das ist mit allen Bewegungen so. Nur auf dem Platz zu trainieren, indem man den Ball hin und her kickt, mal hier mal dort hinschießt, bringt keine Verbesserung herbei. Um sich zu verbessern, müssen Sie es so machen, wie oben angegeben.

Übrigens kann das psycho-neuro-muskuläre Prinzip leicht getestet werden. Wenn Sie im Kopf Pässe schlagen, kann man die elektrische Aktivität in Ihrem Körper mit einem Elektromyograph (oder EMG) messen. In einem Experiment mit einem Abfahrtslauf Skier, der friedlich auf einer Bank saß und sich seine Abfahrt durch den Kopf gehen ließ, entsprachen die Zusammenziehungen und die Zündfolge der Beinmuskeln genau dem Terrain des schwierigen Kurses. Also, je mehr Sie voller Intensität mental trainieren, desto mehr stärken und konditionieren Sie die Muskelzündung und die neuro-muskulären Telefonanschlüsse, so dass die Message schneller und klarer ankommt. Es ist also möglich Bewegungen laufend gut auszuführen. Man muss nur richtig vorprogrammieren.

Zum Schluss eine Frage: Warum trainieren die Amerikaner so, wir aber nur selten?

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