Bildungsakademie für Fazilitatoren

In Deutschland ist das Wort „Elite“ wieder in jeder Mund. Man gibt z.B. große Summen für Eliteuniversitäten aus. Diese Einstellung ist die des Fußballs, wo man glaubt – und diesen Glauben noch nie bezweifelt hat, was einem, ist man doch im Land der Denker, verzweifeln lässt – dass nur teure Spielerausgaben, also Geld, zum Erfolg führen. So ist das Denken. Ein falsches Denken, den deutschen Denkern unwürdig.

Unis

Wenn Sie einer Universität große Summen Geld verschaffen, wird das Geld meist ausgegeben, ohne dass sich etwas elitäres bildet. Dies ist insbesondere der Fall, wenn sich die Beamtenbelegschaft nicht ändert. Die gleichen Leute, die gleichen Gehirne sollten plötzlich vier mal so viel produzieren wie vorher, nur weil sie einen großen Batzen Geld haben? Oder Forschungsideen haben, welche die Welt verändern? Wie sollte das wohl geschehen? Wohl sind Harvard, Yale und andere US Elite Unis der Maßstab der Dinge. Nur habe die oft schon seit Jahrhunderten Geld gesammelt, oft Milliardenbeträge, die sie nicht ausgeben, sondern vermehren wollen. Die US Elite Unis sind für die US Elite da, für die oberen 1% der Bevölkerung, die 20% des Gesamteinkommens abscheffeln. Sie wollen, das ihre Sprösslinge das Familienvermögen noch vermehren. Das ist eine ganz andere Sache. In Deutschland wird das Geld für neue Fenster, bessere Sitze in den Vorlesungsräumen und wer weiß was ausgegeben. Nur entwickeln sich daraus keine Elitestudenten.

Akademien

Wenn der DFB riesige Summen beiseite legt, um eine oder zwei Eliteakademien zu gründen, die dann von den gleichen Leuten geleitet und unterrichtet werden, die es jetzt auch tun, wird gar nichts dabei herauskommen. Das Fußballspiel ist so einfach. Es wäre lächerlich, für so eine simple Sache Geld auszugeben.

Es sei denn, die Eliteakademie wird ganz anders aufgebaut und das ganze Spiel grundlegend verändert. Produzieren Sie 1.000 Fazilitatoren! Dann produzieren Sie 1.000 Powerfußballvereine! Dann würde sich etwas im Fußball bewegen. Deutschland würde in kurzer Zeit auf Jahre hinaus im Fußball weltweit richtungsweisend sein. Ein Paradigmenwechsel ohne Beispiel. Mit ganz anderen Ideen, das Spiel mit dem Ball anzugehen. Eine Trainerausbildung par excellence.

Methoden

Aber wer kann das schon? Wer in Deutschland kann eine Fußballakademie mit ganz anderen Trainingspraktiken und einer neuen Taktik aufbauen? Wer in Deutschland kennt wirklich effektive Lehrmethoden, wie z.B. transformatives Lernen? Wer weiß, wie man Erwachsenen etwas beibringt? Wer kennt sich mit der Psyche der Lerner aus? Wer weiß, dass Fußball durch den Kopf gespielt wird? Wer weiß, dass mentales Training so effektiv wie aktives Training ist? Viele Fragen, wenige Antworten.

Das deutsche Schul-, Berufsschul-, und Unisystem – allesamt Beamtensysteme – ist nicht gerade führend in der Welt. 3- ist eine gute Note. Will man eine 1, muss man Sachen anders machen. Wie man es machen könnte, eine Möglichkeit, ist auf dieser Webseite beschrieben. Da der Autor aus dem nordamerikanischen Erziehungsgeschäft kommt, und sich mit den neuesten Methoden bestens auskennt, soll der DFB einmal mit einem neuen Konzept aufkommen. Dann kann man die vorgeschlagenen Konzepte vergleichen.

Trainerausbildung

Da das Fußballspiel ein einfaches Spiel ist, braucht die Trainerausbildung nicht kompliziert sein. Drei Viertel der Ausbildung besteht darin, die „richtigen“ Anwärter auszusuchen.


    Er oder Sie braucht, ja soll, noch nie Fußball gespielt haben.

    Er muss verstehen, mit Erwachsenen umgehen zu können.

    Er muss viel Einfühlungsvermögen in die Psyche der Spieler haben.

    Er wir zum Profitrainer für einen Verein, bei dem er dann für 15 Jahre bleibt.

    Er hat all die Qualifikationen die unter „Trainer“ aufgeführt sind.

    Er muss unterrichten können, im Stil von Sokrates.

Der Mantel der Autokratie, ein Oxymoron im Teamsport, muss abgelegt werden. Andere Eigenschaften sind gefragt, wie z.B. Delegation. Das Trainingsprogramm sollte so aufgebaut sein, dass die Traineranwärter von ihrem Fazilitator so behandelt werden, wie sie später die Spieler behandeln sollten. Kurz, sie müssen von einem Vorbild ausgebildet werden, einer der sich bestens auskennt.

Akademie

Eine Akademie zur Ausbildung von Fußballtrainern, besser, der Korrektheit wegen, Fußballfazilitatoren, sollte wie ein Weichnachtsbaum aussehen. Klein anfangen, mit einem Wege bereitenden klassischen Lehrgang. Ein Fazilitator, der wirklich weiß, worum es im Fußball geht, mit 22 (2x11, zwei Mannschaften, sorgfältig ausgesuchten, aus Männern und Frauen bestehenden Fazilitator Anwärtern. Gesamtausbildungslänge zwei Monate, gefolgt von einem jährlichen einwöchigen Seminar, Pflicht für die ersten drei Jahre, danach freiwillig.

Einige, sagen wir 6 dieser 22 Fazilitatoren, daher die sorgfältige Auslese, bilden dann das Rückgrad der Akademie. Die anderen 16 Fazilitatoren werden von Vereinen angeheuert. Die Zahl der Vereine – wir haben ja 25.000 von ihnen – hält sich so zwar in Grenzen, aber Veränderungen brauchen Zeit. Einige wenige Bundesligavereine werden interessiert sein, eine Powerelf aus ihrer Jugend aufzubauen. Aber auch Vereine ganz winzig und ganz unten könnten, wenn sie wollten, mit Hilft eines Fazilitators und einiger lokale Mäzen oder Sponsoren, eine Höhenflug anstreben. Hoffenheim kauft, schlaue Vereine bilden; sie sparen ihr Geld.

Die 6 Fazilitatoren, die bleiben, bilden alle zwei Monate 22 weitere Fazilitatoren aus. Das ergibt immerhin schon 132 Fazilitatoren pro Jahr. Die besten bleiben bei der Akademie, die anderen lassen sich von Vereinen anheuern oder übernehmen zusammen mit Sponsoren, kleinere Vereine.

Die physischen Bedürfnisse sind wie folgt: Jeder Fazilitator, oder nennen Sie ihn Trainer, wenn Sie den alten Begriff nicht aufgeben wollen, braucht, neben 22 Anwärtern, einen Seminarraum, einen Taktikraum und einen Übungsraum. Dazu, und dies ist eine größere Investition, braucht jeder Fazilitator eine Passhalle und eine Schusshalle. Das ist natürlich eine große Anzahl von Hallen. Die Akademie könnte jedoch mit einer von jeder Halle auskommen, wenn man den Unterrichte anders einrichtet.

So könnt der deutsche Fußball transformiert werden. Da die internationale Konkurrenz im Fußball scharf ist, werden andere Länder versuchen, die Lehrvorgänge in der Akademie zu kopieren, aber natürlich erst dann, wenn die Überlegenheit des Powerfußballs über den konventionellen Fußball auf den Fußballplätzen spürbar wird. Für ein paar Jahre wird Deutschland jedoch ein Monopol haben. Dieses Monopol könnte zu einer Kette von internationalen Erfolgen führen.

Illusion? Mit Sicherheit nicht. Der gegenwärtige Fußball liegt in seinen letzten Zügen. Er ist einfach zu langweilig.

 


[zurück]