Die Kunst des Gefechts

Sun Tsu war ein chinesischer Philosoph. Er schrieb dieses außergewöhnliche Buch „Die Kunst des Gefechts“ vor zweieinhalbtausend Jahren. Es handelt von dem Weg zum Sieg. Er wurde von seinem König zum obersten General seiner Armeen ernannt. Das Buch soll Napoleons Schlüssel zum Erfolg gewesen sein (andere Armee Führer haben das Werk ignoriert und dabei hundert Tausende von Soldaten „verheizt“. Sein Werk ist heute ein fester Bestandteil der US Führungsakademie in West Point. Viele seiner Einsichten können direkt auf den Fußball übertragen werden. Was folgt, sind auf das Spiel bezogene Auszüge seiner Philosophie. Sie können uns helfen, eine optimale Einstellung zum Spiel zu gewinnen. Stimmt die Einstellung, läuft das Spiel von selbst.

  • Wenn du den Gegner und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang des Spiels nicht zu fürchten.  
    Lass dich durch keine Gefahr schrecken: nicht durch Nacht und Tag, Kälte und Hitze, Tageszeit und Jahreszeit.
  • Wenn wir etwas gemeinsam bestimmen, achte darauf, dass es nicht gebrochen wird.
  • Der Ausgang des Gefechts (Spiels) gründet auf Täuschung: Wenn wir fähig sind anzugreifen, müssen wir unfähig erscheinen; wenn wir angreifen, müssen wir inaktiv scheinen; wenn wir in Tornähe kommen, müssen wir dem Gegner glauben machen, dass wir weit entfernt sind; wenn wir weit vom Tor entfernt sind, müssen wir den Gegner glauben machen, dass wir nicht weit entfernt sind.
  • Wir müssen Köder legen, um den Gegner zu verführen. Wir müssen Unordnung vortäuschen, um zum Torschuss zu kommen; wenn der Gegner viele Hitzköpfe hat, müssen wir versuchen sie zu reizen; wir müssen vorgeben, schwach zu sein, damit der Gegner überheblich wird; wenn er versucht Ordnung in sein Spiel zu bekommen, dürfen wir ihm keine Ruhe lassen; wenn seine Verteidigung gut steht, müssen wir sie durcheinander wirbeln; wir müssen dort angreifen, wo er unvorbereitet ist; wir müssen dort auftauchen, wo er uns nicht erwartet.
  • Vor jedem Spiel müssen wir im Geiste viele Berechnungen anstellen. So führen viele Berechnungen zum Sieg, wenige Berechnungen zur Niederlage.
  • Wir müssen die Pläne des Gegners durchkreuzen.
  • Wir können nur dann siegen, wenn wir alle vom gleichen Geist beseelt sind!
  • Um zu gewinnen, müssen wir angreifen; nur zu verteidigen, verrät unzureichende Kräfte, anzugreifen, einen Überfluss and Kraft.
  • Wir müssen uns unauffällig bewegen.
  • Wir wollen nicht nur siegen, sondern mit Leichtigkeit siegen.
  • Man gewinnt, indem man keine Fehler macht. Keine Fehler zu machen ist die Grundlage des Sieges.
  • Wir müssen umsichtig sein und eine Niederlage unmöglich machen.
  • Unser Sturmlauf muss sein wie das Hereinbrechen aufgestauten Wassers in eine tiefe Schlucht, wie das Brausen eines Sturms, der auf seinem Weg Steine mitreißt.
  • Wenn wir streng auf Methode und Disziplin achten, können wir den Erfolg selbst bestimmen.
  • Vorgetäuschte Unordnung erfordert perfekte Disziplin; vorgetäuschte Furcht erfordert Mut; vorgetäuschte Schwäche erfordert Stärke.
  • Wir sollten Mut in scheinbarer Verzagtheit verbergen und Stärke mit Schwäche maskieren.
  • Wir sollten Köder auslegen, also etwas opfern, damit der Gegner danach greift. So bestimmen wir sein Handeln.
  • Von keinem von euch wird zu viel verlangt; achtet auf die Wirkung eurer kombinierten Energie.
  • Wir sollten versuchen, dem Gegner unseren Willen aufzuzwängen.
  • Wir sollten an Punkten auftauchen, die der Gegner dann hastig verteidigen muss. 
  • Wir sollten uns dorthin freistellen, wo es der Gegner nicht erwartet. Du kannst sicher sein, mit deinem Angriff Erfolg zu haben, wenn du dort angreifst, wo der Raum unverteidigt ist.
  • Es ist eine weise Verteidigung, wenn der Gegner nicht weiß, wo er angreifen soll.
  • Du kannst vorstürmen und absolut unüberwindlich sein, wenn du die schwachen Punkte des Gegners angehst; du kannst dich zurückziehen und Angriffe abwehren, wenn deine Bewegungen schneller sind als die des Gegners.
  • Bei unseren Angriffen, in denen wir vereint angreifen, ist der Gegner gezwungen, seine Verteidigung zu teilen, um sich in alle Richtungen vor Angriffen zu schützen. So wird unser Ganzes gegen Teile eines Ganzen angreifen, was bedeutet, dass wir viele sind, im Vergleich zu wenigen Gegnern.
  • Wir spielen organisch, der Gegner mechanistisch. Wir greifen gemeinsam an und verteidigen gemeinsam. Der Gegner, stärkt er den Angriff, schwächt er die Verteidigung; stärkt er die Verteidigung, so schwächt er die Front; stärkt er die linke Flanke, so schwächt er die rechte; schickt er Verstärkungen in alle Richtungen, ist er überall geschwächt.
  • Das höchste Ziel bei allen taktischen Entscheidungen ist, sie geheim zu halten.
  • Stimme deine Taktik auf den Feind ab; so erringst du Siege.
  • Ohne Harmonie kann eine Mannschaft nicht erfolgreich sein. Daher müssen wir unsere verschiedenen Gaben und Persönlichkeiten vereinen und in Harmonie bringen.
  • Bewege dich nur, wenn ein wirklicher Vorteil zu gewinnen ist.
  • Deine Schnelligkeit soll sein wie die eines Windes; wenn du dich bewegst, stürze herab wie ein Blitzschlag.
  • Spiele diszipliniert und ruhig; warte auf Anzeichen von Unordnung und Durcheinander beim Gegner; warte gelassen, während der Gegner sich müht und schindet.
  • Greife keine Spieler an, die auf den Kampf warten. Schlucke keinen Köder, den der Gegner anbietet.
  • Schwäche die gegnerischen Führungsspieler, indem du sie laufend störst; mache ihnen Schwierigkeiten, und halte sie ständig in Atem; täusche sie mit Verlockungen, und lasse sie jeweils zu dem Ort eilen, den du bestimmst.
  • Sei nicht durch Beleidigungen provoziert, zügle dein Temperament. 
  • Wir müssen vorausdenken, und den nächsten Gegner nie zu leicht nehmen – sonst geht das Spiel verloren.
  • Das Spiel überheblich zu beginnen und danach vor den Angriffen des Gegners zurückzuschrecken ist ein Beweis für einen Mangel an Intelligenz.
  • Stellen Sie sich vor, die Trainer der Bundesliga würden Sun Tsu’s Werke kennen und danach handeln. Wie anders ein Spiel dann aussehen würde: viel interessanter, voller Überraschungen, spannend für die Zuschauer. Jedoch sind diese Weisheiten tief im Powerfußball verwurzelt, denn „Power“ ist „Ch’i“. Wir könnten ihn auch Ch’i Fußball nennen.

 

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